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G-Trilogie (3/3): Grosszügigkeit

Barbara schreibt hier über drei Missverständnisse, denen sie häufig begegnet, wenn Menschen über das Thema Grosszügigkeit sprechen.

Grosszügigkeit kann man lernen – behaupte ich. Für viele Menschen ist das freie Geben nicht etwas, das automatisch aus ihnen herausfliesst. Ich habe für mich gelernt, dass es in Bezug auf grosszügiges Geben mindestens drei Missverständnisse gibt, die Menschen glauben:

  1. Grosszügigkeit hat nur mit Geld zu tun.

    Falsch. Grosszügig-Sein ist eine Haltung, die sich durch alle Lebensbereiche wie ein roter Faden durchziehen sollte. Wie freigebig du mit deinem Geld und deinen Besitztümern umgehst, ist nur eine Seite der Medaille. Meines Erachtens kann ein Mensch faktisch viel Geld spenden, wenn er oder sie aber dem Gegenüber jeden Fehler vorhält, ist das keine Grosszügigkeit. Der Begriff hängt für mich auch eng mit Freiheit zusammen. Grosszügige Menschen sind freie Menschen und umgekehrt.
     
  2. Grosszügigkeit hat nur etwas mit dem anderen zu tun, aber nichts mit mir.

    Auch nicht korrekt: Der andere profitiert zwar auch davon, dass ich mit freiem Herzen gebe. Die Voraussetzung dafür, dass ich das kann, ist aber ein weites und grosszügiges Herz, das weiss, wo es verankert ist. Ich habe einige Menschen getroffen, die selber nicht grosszügig sein können, weil sie in ihrem Innersten immer noch davon überzeugt sind, im Leben übersehen zu werden oder zu kurz zu kommen.
     
  3. Grosszügigkeit ist eine Charaktereigenschaft, die man entweder hat oder nicht.

    Nope. So wie alle anderen geistlichen Werte kann auch Grosszügigkeit eintrainiert werden. Wenn du also merkst, dass du gerne jeden Franken umdrehst, den du für andere Menschen ausgibst, bete für ein freies und grosszügigeres Herz! Es wird nicht über Nacht verwandelt werden, aber die Situation wird sich ändern.

    Ich persönlich habe mir die Regel aufgestellt, dass ich immer etwas Bargeld zu Hause habe, wenn jemand um mich herum gerade knapp ist. Ausserdem müssen mir Menschen Beträge unter fünf Franken nicht zurückgeben.

    Es ist aber verständlich, dass du mit deinem Taschengeld finanziell anders dastehst. Ich bin sicher, dass es trotzdem auch für dich mit weniger Geld Möglichkeiten gibt, mit freiem Herzen zu geben!