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Eigene Zukunft stricken

Etwas vom Allerschönsten unserer Arbeit ist, wenn wir uns über Erfolge freuen können: Wenn wir innehalten und zurücksehen, was sich seit dem Beginn unserer Projekte in Peru schon alles getan hat, erfüllt es uns mit Dankbarkeit und Freude. Gerne möchten wir euch eine Geschichte erzählen, um euch an dieser Freude Anteil haben zu lassen.

Heute kann sich Nacira wieder freuen

Nacira lernt gern Neues an der Nähmaschine

Nacira erzählt, wie sie sich am Ende ihrer Sekundarschule aufgrund ihrer Krankheit von ihrem Traumberuf verabschieden musste. «Mein Traum war es, bei den Streitkräften in der Stadt Cusco zu arbeiten. Das war mein Wunsch, seit ich im zweiten Jahr der Sekundarschule war», sagt Nacira.
Ihre Krankheit, sowie die hohen Kosten für den Umzug in die Stadt und für die Ausbildung, stellten sich ihrem Ziel jedoch in den Weg. So musste sie sich von ihrem Traum verabschieden.

Nicht aufgegeben
Nacira gab nicht auf und suchte nach anderen Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. «Eines Morgens hörte ich eine Werbung für das CETPRO in Ocobamba. Paz y Esperanza warb dafür, dass junge Leute wie ich einen technischen Beruf erlernen können. Das erregte meine Aufmerksamkeit und ich beschloss, mich für das CETPRO einzuschreiben», erzählt Nacira.
«Ich besuche den Kurs für unterschiedlichste Textilverarbeitungen nun schon seit einem Jahr. Ich lerne jeden Tag Neues und bin motiviert, mich selbstständig zu machen, um mit meinen Produkten meinen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich habe schon von Studenten gehört, die meinten, dass man bei diesen Kursen Zeit vergeudet, weil es kein akademisches Studium ist. Doch meine Erfahrungen mit dem Projekt sagen etwas anderes: Ich lerne viele verschiedene Vorgehensweisen und blicke zuversichtlich in die Zukunft», sagt sie sehr begeistert und mit einem Lächeln im Gesicht.

Selbstständig durch Kurse
Nacira und ihre Klassenmitglieder, die ihre Ausbildung im Bereich rund um Textilien machen, sind Teil der handwerklichen Kurse, welche die Kursleitenden von Paz y Esperanza durchführen.
«Im Vergleich zu anderen Kursteilnehmenden  zeichnet sich Nacira durch ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Sorgfalt für Qualität bei der Herstellung der Kleidungsstücke aus», erzählt der Kursleiter Emerson. «Ich habe hier in meinem Bezirk Frauen gesehen, die an Kursen teilgenommen hatten und jetzt ihr eigenes kleines Kleidergeschäft gegründet haben. Die Geschäfte laufen gut, denn ihre Produkte sind sehr beliebt. Das motiviert mich, meine Ausbildung bei Paz y Esperanza erfolgreich abzuschliessen», sagt Nacira.
«Ich konzentriere mich voll und ganz auf meine Kurse, weil ich meine eigene Schneiderei eröffnen will. Dann kann ich mein eigenes Geld verdienen und meine Eltern unterstützen», erklärt Nacira weiter.

Von  Isaiah  Haverland gemäss den Angaben von unserer Partnerorganisation Paz y Esperanza (PyE).